ergreifen

ergreifen

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er|grei|fen [ɛɐ̯'grai̮fn̩], ergriff, ergriffen <tr.; hat:
1.
a) mit der Hand, den Händen fassen und festhalten:
ein Glas, ein Messer, den Bleistift ergreifen; ganz altmodisch ergriff er ihre Hand; das Kind an/bei der Hand ergreifen.
Syn.: greifen, nehmen.
b) eine Person, nach der gesucht, gefahndet wurde, festnehmen:
der Täter wurde bei einer Polizeikontrolle ergriffen.
Syn.: aufgreifen, einsperren (ugs.), erwischen (ugs.), fangen, fassen, festsetzen, gefangen nehmen, hinter Schloss und Riegel bringen (ugs.), in Gewahrsam nehmen, in Haft nehmen, kriegen (ugs.), schnappen (ugs.), verhaften.
2. als [plötzliche] Empfindung (in jmds. Bewusstsein) dringen und (ihn) ganz erfüllen:
eine böse Ahnung, Angst, Begeisterung ergriff sie.
Syn.: ankommen (geh.), anwandeln (geh.), befallen, beschleichen, erfassen, erfüllen, überfallen, überkommen, übermannen.
3. (jmds. Gemüt) im Innersten bewegen:
sein Schicksal hat alle tief ergriffen; eine ergreifende Szene; die Zuhörer waren tief ergriffen.
Syn.: anrühren, aufwühlen, berühren, erschüttern, rühren, schocken, schockieren, treffen.
4. als Funktionsverb: einen Beruf ergreifen (wählen); die Flucht ergreifen (fliehen); die Initiative ergreifen (zu handeln beginnen).

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er|grei|fen 〈V. tr. 158; hat
1. etwas \ergreifen nach etwas greifen u. es festhalten, packen, erfassen, in die Hand nehmen
2. jmdn. \ergreifen
2.1 fest-, gefangen nehmen (Dieb)
2.2 〈fig.〉 innerlich bewegen, erschüttern
● Entsetzen, Furcht ergriff mich packte, überfiel mich ● einen Beruf \ergreifen wählen u. auszuüben beginnen; die Flucht \ergreifen fliehen; das Feuer ergriff die Gardinen griff auf die G. über; einen Gegenstand \ergreifen; die Gelegenheit \ergreifen, etwas zu tun die G. wahrnehmen, nützen; er ergriff das Kind und hob es hoch; die Macht \ergreifen die Macht übernehmen; Maßnahmen, Mittel \ergreifen wählen u. anwenden; das Wort \ergreifen zu sprechen beginnen, eine Rede beginnen ● das Theaterstück hat mich stark, tief ergriffen ● für jmdn. Partei \ergreifen sich für jmdn. einsetzen, jmds. Meinung unterstützen; von etwas Besitz \ergreifen etwas in Besitz nehmen, sich aneignen ● vom Feuer ergriffen werden zu brennen beginnen; von Furcht ergriffen werden sich plötzlich fürchten, sich zu fürchten beginnen; ein \ergreifendes Buch, Schicksal, Theaterstück; es war \ergreifend, zu hören, zu sehen, wie ...; →a. ergriffen

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er|grei|fen <st. V.; hat:
1.
a) [mhd. ergrīfen] mit der Hand nach einer Person, Sache greifen u. sie festhalten; [zu einem bestimmten Zweck] in die Hand nehmen:
ein Glas, jmds. Hand e.;
ein Kind bei der Hand e.;
er ergriff den Ertrinkenden beim Schopf;
Ü die Flammen ergriffen das Haus;
b) festnehmen:
einen Dieb e.;
der Täter konnte sofort ergriffen werden;
c) verblasst; drückt den Entschluss zu etw., den Beginn von etw. aus:
einen Beruf e. (wählen);
die Initiative e. (aktiv werden, zu handeln beginnen);
die Macht e. (übernehmen).
2.
a) als [plötzliche] Empfindung in jmds. Bewusstsein dringen, als [plötzliches] Verhalten in jmdm. wirksam werden:
Reue, eine böse Ahnung, ein Gefühl der Freude ergreift mich;
b) erfassen, befallen; [schädigend] auf jmdn. eindringen, übergreifen:
von einer Krankheit ergriffen werden.
3. im Innersten bewegen; jmdm. nahegehen:
ihr Schicksal, die Musik hat mich tief ergriffen;
eine ergreifende Rede, Szene;
[tief] ergriffen (erschüttert) sein.

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er|grei|fen <st. V.; hat [1 a: mhd. ergrīfen]: 1. a) mit der Hand nach einer Person, Sache greifen u. sie festhalten; [zu einem bestimmten Zweck] in die Hand nehmen: den Hammer, einen Bleistift, ein Glas, jmds. Hand, das Halteseil e.; ein Kind bei der Hand e.; er ergriff den Ertrinkenden beim Schopf; Ü die Flammen ergriffen das Haus; eine Woge ergriff ihn und riss ihn fort; die rettende Hand e.; b) festnehmen: einen Dieb e.; der Täter konnte sofort ergriffen werden; c) verblasst; drückt den Entschluss zu etw., den Beginn von etw. aus: einen Beruf e. (wählen); die Initiative e. (aktiv werden, zu handeln beginnen); die Macht e. (übernehmen); Maßnahmen e. (etwas in einer Sache unternehmen). 2. a) als [plötzliche] Empfindung in jmds. Bewusstsein dringen, als [plötzliches] Verhalten in jmdm. wirksam werden: Reue, eine böse Ahnung, eine plötzliche Aktivität, ein Gefühl der Freude ergreift mich; von Liebe, Furcht ergriffen sein; b) erfassen, befallen; [schädigend] auf jmdn. eindringen, übergreifen: von einer Krankheit ergriffen werden; eine Revolution, die das ganze Volk ergreift (Thieß, Reich 458). 3. im Innersten bewegen; jmdm. nahe gehen: sein Schicksal, die Nachricht, die Musik hat mich tief ergriffen; eine ergreifende Rede, Szene; das ist ergreifend (scherzh.; sehr) komisch; [tief] ergriffen (erschüttert) sein.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • ergreifen — ergreifen, ergreifend, ergriffen, Ergriffenheit ↑ greifen …   Das Herkunftswörterbuch

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  • ergreifen — er|grei|fen …   Die deutsche Rechtschreibung

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